Arnold Schönbergs Friede auf Erden wurde 1911 uraufgeführt und ist eines der bewegendsten Werke für gemischten Chor A Cappella. Anlässlich des Weltfriedenstages 2019 hat der WDR Rundfunkchor Schönbergs Friede auf Erden unter der Leitung von Nicolas Fink aufgenommen und in einem Film verarbeitet, der Schönbergs Glaube an Gerechtigkeit und die Hoffnung auf Frieden in unruhigen Zeiten illlustrieren soll. Der dem Werk zu Grunde liegende Text stammt von Conrad Ferdinand Meyer, Regie führte Martina Paff.
WDR Rundfunkchor
Musikalische Leitung | Nicolas Fink
Kamera | Frank Hlawitschka
Tonmeister | Sebastian Stein
Graphik | Franziska Lühmann
Schnitt | Christine Zupfer
Aufnahmeleitung | Solmaz Acar
Produktionsleitung | Monika Jacobeit
Regie | Martina Pfaff
Redaktion | Carola Anhalt
► Mehr zum Rundfunkchor, zu Konzerten und aktuellen Livestreams gibt es bei https://www.wdr-rundfunkchor.de
► Der WDR Rundfunkchor bei Facebook https://www.facebook.com/WDR.Rundfunkchor/
Text Arnold Schönberg – Friede auf Erden op. 13:
Friede auf Erden
Da die Hirten ihre Herde
Ließen und des Engels Worte
Trugen durch die niedre Pforte
Zu der Mutter mit dem Kind,
Fuhr das himmlische Gesind
Fort im Sternenraum zu singen,
Fuhr der Himmel fort zu klingen:
»Friede, Friede auf der Erde!«
Seit die Engel so geraten,
O wie viele blut’ge Taten
Hat der Streit auf wildem Pferde,
Der geharnischte, vollbracht!
In wie mancher heil’gen Nacht
Sang der Chor der Geister zagend,
Dringlich flehend, leis verklagend:
»Friede, Friede auf der Erde!«
Doch es ist ein ew’ger Glaube,
Daß der Schwache nicht zum Raube
Jeder frechen Mordgebärde
Werde fallen allezeit:
Etwas wie Gerechtigkeit
Webt und wirkt in Mord und Grauen
Und ein Reich will sich erbauen,
Das den Frieden sucht der Erde.
Mählich wird es sich gestalten,
Seines heil’gen Amtes walten,
Waffen schmieden ohne Fährde,
Flammenschwerter für das Recht,
Und ein königlich Geschlecht
Wird erblühn mit starken Söhnen,
Dessen helle Tuben dröhnen:
Friede, Friede auf der Erde!
(Text: Conrad Ferdinand Meyer)