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Respighi – Concerto Gregoriano | Frank Peter Zimmermann | WDR Sinfonieorchester

Ottorino Respighis Concerto Gregoriano, gespielt von Violin-Solist Frank Peter Zimmermann und dem WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Stanislav Kochanovsky. Live aufgenommen am 28. Juni 2024 in der in der Kölner Philharmonie.

Ottorino Respighi – Concerto Gregoriano

00:00:00 I. Andante Tranquillo
00:07:07 II. Andante Espressivo E Sostenuto
00:16:00 III. Finale (Alleluja). Allegro Energico

Frank Peter Zimmermann, Violine
WDR Sinfonieorchester
Stanislav Kochanovsky, Leitung

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Werkseinführung:
Thomas Tallis hat seine Melodie in einer alten Kirchentonart geschrieben, dem Phrygischen. Ähnlich wie Vaughan Williams hatte auch der Italiener Ottorino Respighi eine besondere Affinität zu den alten modalen Tonarten. Das verrät schon der Titel seines »Concerto gregoriano«. Angeregt durch seine Frau Elsa, eine Sängerin und durch ihn ausgebildete Komponistin, begann Respighi in den 1920er Jahren, sich mit der Gregorianik zu beschäftigen. Elsa erinnert sich: »Wie eine Sucht hatte uns die Gregorianik ergriffen. Kein Tag verging, an dem er mich nicht gebeten hätte, einige Stellen aus dem ›Graduale romano‹ zu intonieren … In fast all seinen Werken nach 1920 kann man den Niederschlag der gregorianischen Kunst finden.« Diese Kunst – das waren die einstimmigen liturgischen Gesänge der römisch-katholischen Kirche des Mittelalters, die im 9. Jahrhundert nach Papst Gregor dem Großen benannt worden waren.

Respighi startete als einer der größten Klangmagier der Instrumentationskunst. Sein exquisites Handwerkszeug hat er sich in St. Petersburg angeeignet, bei Nikolaj Rimskij-Korsakow. Der russische Komponist hatte eines der wichtigsten Lehrwerke über die Finessen der Orchestration
verfasst. Dessen Erkenntnisse hat Respighi besonders prächtig umgesetzt. Vor allem in seiner sogenannten »Römische Trilogie« – mit den Tondichtungen »Römische Brunnen«, »Die Pinien von Rom« und »Römische Feste« – präsentiert er eine überbordende Farbigkeit des Orchesters. In seinem »Concerto gregoriano« hält Respighi sich bei aller Differenzierung hingegen mit monumentalen Klangballungen zurück. Die Musik zieht ihren Reiz aus zarten Schattierungen und
enthält durch das Einflechten modaler Wendungen immer wieder archaisch-herbe Passagen. Mit Zitaten konkreter Melodien schafft Respighi einen direkten Bezug zur alten Tradition: im Mittelsatz durch die Ostersequenz »Victimae paschali laudes« und im Schlusssatz durch Variationen über die Antiphon »Salve Regina«. Diesen neuen Stil verstand Respighi als seinen persönlichen Weg aus
der Nachromantik in die Moderne: Während sich andere Komponist:innen von der Tonalität als Bezugssystem verabschiedeten, fand er zeitgemäße Ausdrucksformen durch die Integration der alten Tonskalen.

Text: Otto Hagedorn

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