Heute vor 128 Jahren, am 18. Dezember 1892, feierte Tschaikowskis Märchenballett »Der Nussknacker« im St. Petersburger Mariinki-Theater Premiere. Man kann es kaum glauben: An den Erfolg des drei Jahre zuvor uraufgeführten »Dornröschen« konnte sein letztes Ballett zunächst nicht anknüpfen. An der Musik lag es offenbar nicht, denn die eroberte bereits als kompakte »Suite« die Konzertsäle. Allerdings fehlen darin einige besonders schöne Momente des vollständigen Balletts, beispielsweise die großartige »Intrada«. Der melancholische Tonfall dieses »Pas de deux« soll Tschaikowskis Trauer über den Tod seiner Schwester geschuldet sein. Mit dem Hauptthema, das die Violoncelli an die anderen Instrumente weiterreichen, beweist Tschaikowski – wohl infolge einer Wette –, dass er eine simple absteigende Tonleiter in einen ergreifenden musikalischen Gedanken verwandeln kann. #MomentederFreude
@accentusmusic & Gewandhausorchester, November 2020